woodï.project – Zirkuläres Hallenkonzept auf der IHM 2024

Das von meplan entwickelte zirkulär gedachte Standbausystem woodï ist für die IHM 2024 ein interessantes Produkt. In Kombination mit frischen Setzlingen als Dekoration, soll auf umweltbewusstes Handeln und geschwächte Wälder aufmerksam machen.

Das einzigartige und nachhaltige Konzept wurde erstmals auf der Messe BAU 2023 in München umgesetzt und präsentiert. In Zusammenarbeit mit einer lokalen Baumschule konnte das Projekt nun erweitert und vertieft werden. Während der IHM werden alle regulär genutzten Pflanzen auf der Sonderfläche durch junge Setzlinge ersetzt, welche nach der Messe noch im Herbst in einem geschwächten Wald im Münchner Umland eine neue Heimat finden werden. Die Setzlinge werden zwischen Messe und Einpflanzung im Herbst von einem Partner von meplan weiter gepflegt, bis sie eingepflanzt werden.

Die erneute Umsetzung des nachhaltigen Hallenkonzepts soll die Affinität und das Verständnis für Nachhaltigkeit und Umweltschutz manifestieren und verdeutlichen. Unser Ziel ist es daher, sämtliche Aussteller und Besucher:innen darauf aufmerksam zu machen, dass bereits kleine Maßnahmen, große Erfolge mit sich ziehen können. Je mehr Anklang die Umsetzung solch nachhaltiger Hallenkonzepte bei Besucher:innen sowie Messeverantwortlichen findet, desto konsequenter können Messen zirkulärer werden – und gleichzeitig profitieren großflächig geschwächte Wälder in Deutschland.

Die wichtigsten Fragen zum Konzept auf der IHM 2024



Unsere Wälder kämpfen um das Überleben, wie die kürzlich vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichte „Waldzustandserhebung 2022“ verdeutlicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Schadensniveau unverändert hoch, vor allem ältere Bäume leiden. Die Kronen der Bäume sind ein Indikator für ihre Gesundheit. Je weniger belaubt die Krone ist, desto schlechter geht es dem Baum. Diese Problematik betrifft alle Baumarten.

Ein Langzeitvergleich zeigt die Verschlechterung der Situation deutlich: Im Jahr 1984 hatten 54 Prozent der Eichenbäume eine volle Krone, im Jahr 2022 sind es nur noch 19 Prozent. Das Waldsterben wird aufgrund des Züchtens von schnell wachsenden Monokulturen begünstigt und bedroht die lokale Artenvielfalt. Auch der Pflegeaufwand für Landwirte steigt erheblich, da Monokulturen aufwendig gepflegt werden müssen und für Tiere aufgrund der reduzierten Vielfalt an Pflanzen kein reichhaltiger Nährstofflieferant sind.





Es gibt diverse Ursachen für den schlechten Zustand unserer Wälder. Zunächst setzen ihnen die Klimaveränderungen zu. Besonders das trockene Jahr 2022 führte zu unzureichender Wasserversorgung und fehlender Nährstoffversorgung der Waldböden.

Monokulturen tragen zudem dazu bei, dass starke Stürme großen Schaden anrichten können. Da solche Wetterereignisse auch auf den Klimawandel zurückzuführen sind, sind Wälder mit wenig Artenvielfalt anfälliger und können in kurzer Zeit auf großer Fläche zerstört werden.

Borkenkäferbefall beeinträchtigt gesunde Wälder und solche, die von Stürmen geschädigt wurden gleichermaßen. Dieses Ungeziefer befällt Bäume und sorgt für eine unheilbare Krankheit sowie das Verhindern einer weiteren Verwendung des Holzes. Der Borkenkäfer pflanzt sich üblicherweise zweimal im Jahr fort, aber durch die zunehmende Erderwärmung geschieht dies drei Mal.

Das woodï Aufforstungsprojekt setzt an der Wurzel des Waldsterbens an und ist kein gewöhnliches CO₂-Kompensationsprojekt, sondern eine langfristige Wiederherstellung des empfindlichen Waldsystems mit seinem Mikrokosmos.



Auf der IHM 2024 können die Besucher insgesamt mehrere 100 Setzlinge verschiedener Baumarten bestaunen. Diese wurden sorgfältig von Experten transportiert und auf der Messe aufgestellt, nachdem sie in einer lokalen Baumschule gezüchtet wurden. Die Setzlinge werden nach der Ausstellung in eine Akklimatisierungshalle gebracht, um sicherzustellen, dass die meisten Bäumchen den Prozess überleben.

Danach werden die übrig gebliebenen Setzlinge zu geschädigten Waldflächen in Bayern gebracht, wo sie in Zusammenarbeit mit Landwirten und Förstern gepflanzt und gepflegt werden.


Der Wald ist ein Patient, der auf unsere Hilfe angewiesen ist. Ohne aktives Handeln des Menschen ist es nicht möglich, die Schäden an unseren Wäldern zu reparieren. Ein Wald besteht nicht nur aus einer Ansammlung von Bäumen, sondern ist auch ein Mikrokosmos, der sowohl für Fauna und Flora von großer Bedeutung ist, als auch eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft spielt.

Nicht zu vergessen ist der ökonomische Aspekt, denn viele Landbesitzer sind durch den Verkauf von Holz existenziell abhängig. Mit aktiver Aufforstung kann dem Wald geholfen werden, jedoch reicht es nicht, einfach nur Bäume zu pflanzen. Eine anschließende Pflege erhöht die Erfolgschancen der Aufforstung.



Die Instabilität unserer Wälder geht vor allem auf die Zucht von Monokulturen zurück. Eine einzelne Baumart kann sich nicht gegen verschiedene Bedrohungen behaupten und langfristig überleben. Ob es der Wind ist, der bei Nadelbäumen immer genügend Angriffsfläche findet, oder der Borkenkäfer, der bestimmte Baumsorten bevorzugt – ein gesunder und starker Wald benötigt Artenvielfalt, um widerstandsfähig zu sein und ausreichend Nährstoffe bieten zu können. Daher ist es unerlässlich, unsere Wälder von Monokulturen zu Mischwäldern umzuwandeln.

Der Wechsel zum Mischwald bietet mehrere Vorteile: Zum Beispiel können Laubbäume im Sommer zusätzlichen Schatten spenden, von dem sowohl andere Bäume als auch ausgetrocknete Böden profitieren. Im Herbst und Winter wiederum sind Laubbäume besser vor Stürmen geschützt, da sie nackt weniger Angriffsfläche bieten. Ein Mischwald kann also dazu beitragen, dass sich Schadensursachen nicht so schnell ausbreiten.

In den verschiedenen Lounge-Bereichen der IHM 2024 finden verschiedene Baumarten einen ausgewogenen Platz in den woodï Dekoregalen, die dann später für die Aufforstung genutzt werden. Diese Bäume sind im Durchschnitt 40-60 cm groß und 2-4 Jahre alt. Die höchste Pflanztiefe beträgt 16 cm für die Aufforstungsaktion, die nach der Laser im Herbst stattfinden wird. Zu den Baumarten gehören unter anderem die Atlaszeder, eine kälte- und dürrebeständige Baumsorte, sowie die Stieleiche, die eine robuste Art der Buchgewächse ist und in Europa weit verbreitet ist. Die Douglasie, auch als Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer bekannt, kann bis zu 60 Meter hoch und 12 Meter breit werden und hat ein hochwertiges Wurzelsystem, das auch aus tieferen Schichten Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Die ausgewogene Mischung unterschiedlicher Baumarten soll dazu beitragen, dass der Wald widerstandsfähiger wird und den klimatischen Veränderungen entgegenwirken kann. Die Böden in Mischkulturen sind nachweislich nährstoffreicher, was auch für die Tierwelt eine wichtige Futterquelle darstellt.



Auf der IHM 2024 werden Baumsetzlinge genutzt, die mehrere Nachhaltigkeitsaspekte vereinen. Besonders wichtig ist die Kreislaufwirtschaft im Konzept der Lounge-Bereiche. Um zirkulär handeln zu können, müssen die Weichen bereits im ersten Schritt gestellt werden. Im Pilotprojekt wurde der Lebenszyklus der Pflanzendekoration neu betrachtet. Dabei war es das Ziel, nicht nur die Möglichkeit zu schaffen, die Pflanzen erneut einzupflanzen, sondern auch einen Mehrwert für Mensch und Natur zu schaffen. Das Ergebnis ist beeindruckend: 3000 Setzlinge tragen maßgeblich zur Aufforstung bayerischer Wälder bei. Dieses Konzept, das einen ganzheitlich zirkulären Ansatz verfolgt und gleichzeitig innovativ und nachhaltig ist, kann als Weg in Richtung grüner Messen in der Zukunft dienen.

Nun wollen wir gemeinsam bei der IHM 2024 den nächsten Schritt gehen und erneut mit mehreren 100 Setzlingen den bayrischen Wäldern eine Stütze bieten und unser Versprechen bezüglich der Nachhaltigkeit erneut unterstreichen.




Eine große Herausforderung stellt die Nachhaltigkeit bei Messen dar, bei der viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, wie beispielsweise Transport, Materialien und Müllproduktion. Jedoch zeigte unser Pilotprojekt im Innovation Hub der BAU 2023, dass wir bereits heute in vielen Bereichen nachhaltiges Handeln umsetzen können. Dabei spielt das zirkuläre Messebausystem woodï, ein Eigenprodukt von meplan, eine wichtige Rolle.

Dieses modulare System verwendet vorwiegend Holz und Stahl als Materialien und ermöglicht eine hohe Individualisierung, was es besonders geeignet für den Ausbau von Hallenkonzepten macht. Das System kann mehrfach auf- und abgebaut werden und bei Bedarf werden aus dem Material neue Elemente produziert. Darüber hinaus werden fast alle Einzelteile lokal auf dem Messegelände gelagert, wodurch Transportwege und damit auch die CO₂-Produktion reduziert werden.

In Verbindung mit einem innovativen Konzept der Pflanzendekoration entsteht ein Kreislaufprozess, der als Vorbild für zukünftige Messen dient und somit die Nachhaltigkeit bei Messen fördert.

Ansprechpartner

  • Sebastian Hoppe

    Key Account Manager



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